
Am letzten Samstag war ich mit Manfred und Torben bei zu einem Abend mit Musical-Aufführungen. Die Karte sollte 12,50 € kosten und die Aufführung fand im Max-Planck-Gymnasium in Gelsenkirchen statt. TALENT TRIFFT LEIDENSCHAFT (KLICK FÜR INFOS) hieß die Veranstaltung und alles, was ich mir im Höchstfall davon versprach, war ein netter Abend mit den beiden und die Gelegenheit, mal wieder raus zu kommen.
Die schönsten Momente im Leben sind eigentlich jene, von denen wir im Vorfeld wenig erwarten und die durch irgendwas ganz plötzlich zu Ereignissen werden, die uns lange im Gedächtnis haften bleiben. Wer am letzten Samstag oder Sonntag die Möglichkeit hatte, sich die obige Aufführung anzuschauen und vor allem anzuhören, der konnte einen solchen schönen zweieinhalb stündigen Moment in die Ereignisliste seines Lebens eintragen.

Was sind die ganzen Profi-Musical-Stars schon, wenn man auf der Bühne eines Provinz-Gymnasiums mitten im Ruhrgebiet, plötzlich minutenlange Gänsehaut bekommt und der Bauch einem Begeisterung vermittelt, weil man das, was da gerade die Gehörgänge auf angenehmste Weise durchflutet, gar nicht erwartet hat und es kaum fassen kann??? IRRE! ABSOLUT IRRE!
Die Menschen, die dort oben auf der Bühne ein Höchstmaß an Gesanges- und in Teilen auch Schauspielkunst boten, gehören einem Verein an, der sich P.R.O.-Y.O.U e.V. nennt und der erst 2007 als “Musicalprojekt für Jedermann” gegründet wurde. Doch der Sinn, der hinter all dem steht, ist ein tieferer, einer, der jedem Einzelnen, der in diesem Projekt mitarbeitet, die ungeheure Energie zu geben scheint, die den Erfolg der Aufführung ausmacht. Jede Aufgabe, egal von wem bei einem Projekt ausgeführt, wird als gleichgewichtig angesehen, eine wirklich überaus respektable Einstellung und Philosophie! Beim P.R.O.-Y.O.U e.V. haben sich sowohl Profis als auch Amateure bzw. Hobby-Aktivisten aus diversen Bereichen zusammen gefunden, deren Ziel die Aufführung eines eigenproduzierten Musicals ist. Alles wird in Eigenregie erstellt, ob Dialoge, die Musik, das Bühnenbild oder die Kostüme. Und ich sage Euch an dieser Stelle: WOW! 😉
Die Aufführung am Samstag war eine Kombination aus Präsentation bekannter Musical-Szenen einerseits und einer Rück- und Vorschau der Eigen-Produktionen andererseits. Die Stärken der meisten Darsteller und Sänger lag eindeutig bei den Eigen-Produktionen, die mit viel Herz und Enthusiasmus gesungen und gespielt wurden. Die tiefe Liebe zu den eigenen Stücken war geradezu spürbar und zwei oder drei Stimmen empfand ich wirklich als überirdisch.

Zwei P.R.O.-Y.O.U.-Musicals (“Das Lazarett” und “Der Schlüssel“), die derzeit in Vorbereitung sind, möchte ich an dieser Stelle jedem Musical-Fan empfehlen, der sich nicht nur diese üblichen Stella-Produktionen antun möchte, sondern der etwas Aussergewöhnliches, was nicht jeder zu sehen bekommt, geniessen will! Da wohl immer nur wenige Aufführungen stattfinden, lohnt ganz sicher der Bezug des Newsletters, den Ihr auf der Website des Vereins ordern könnt, um rechtzeitig über die Termine informiert zu werden.
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