Spaß im Internet bedeutet auch, die Angebote von Dienstleistern zu nutzen, die man im Allgemeinen unter Social Media oder Geodaten-basierte Dienste einordnet. Twitter, Facebook und Co zählen zu erstgenannten, Foursquare (klick) und Gowalla (klick) zu letzteren.
Foursquare fand ich irgendwie reizvoll und klasse, es machte Spaß, der Welt mit zu teilen, wo ich mich gerade aufhalte. Als Belohnung erhielt ich sogenannte Badgets, virtuelle Auszeichnungen oder Pokale, die mir in Bildform angezeigt wurden. Der Höhepunkt des Glücksgefühls, naja okay, etwas hoch gegriffen 😆 , ist aber Mayor einer eingetragenen Location zu werden und damit jener zu sein, der diese Location am häufigsten besucht. Normalerweise sollte mir das in der Location Vorteile bringen, allerdings haben die meisten das noch nicht ganz verstanden. In einigen Kneipen wird dem Mayor zum Beispiel ein Freigetränk angeboten oder sonst eine Vergünstigung. Kann also ganz nett sein, bei jedem Besuch einer Location das Smartphone und Foursquare zu aktivieren und den Besuch dort zu verzeichnen.
Ooooops…merkt Ihr was?
Damit wäre also jeder Aufenthalt, der eingetragen ist, auch tatsächlich öffentlich verzeichnet. Als mich ein anderer User vom Foursquare-Thron des Mayors bei der Aroma-Bar in Düsseldorf stieß, was mich schon ein bissel ärgerte 😉 , schaute ich mir das Profil des „Konkurrenten“ an. Ich konnte mir anhand seiner Einträge ein umfassendes Bild von ihm machen, wie er seine Freizeit verbringt, was er macht, wo er hin geht, was ihn also interessiert.In dem Moment wurde mir klar, dass neben dem Spaß an diesen Diensten, auch ein Risiko bei der Nutzung besteht. Der gläserne User und Mensch. Verbunden mit einem Facebook-Profil lässt sich so das umfangreiche Profil eines Menschen erstellen. Kann man das ernsthaft wollen???
Wie weit soll „Internet-Spaß“ gehen???
Als ich Anfang des Jahrtausends meine 24-Stunden-Webcams laufen lief, gab es nur wenige Menschen, die ebenfalls ihr Leben via Internet beobachten ließen. Irgendwann machte mir das aus diversen Gründen keinen Spaß mehr, also stoppte ich das Projekt. Den Blog behielt ich allerdings bei, bis ich im Jahr 2008 auf WordPress umstieg. Daran habe ich auch weiterhin Spaß. Mit der Sichtung des Profils meines Konkurrenten, sah ich mich an die Webcam-Zeiten erinnert und mir wurde klar, dass ich das SO nicht will!
Ein weiterer Grund, mich bei Foursquare und Gowalla abzumelden war aber auch, dass der überwiegende Teil meines Bekanntenkreises da gar nicht mitmacht. Die Teilnahme bei Foursquare macht natürlich nur Sinn, wenn Freunde wissen, wo man gerade steckt und so ein spontanes Treffen machbar ist. Im Grunde genommen war die Nutzung von Foursquare und Gowalla also für mich überflüssig und sinnlos und von daher war die Aufgabe der Teilnahme an diesen Diensten konsequent.
Naja, Spaß gemacht hat es dennoch . Schade…
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